Sonntag, 23. November 2014

Nicaragua

Ganz im Nordwesten von Costa Rica angekommen lag es Nahe einen Abstecher in das benachbarte Nicaragua anzutreten. Nachdem wir unseren tapferen Mietwagen nicht ins Ausland ausführen dürfen, war es ganz praktisch, dass von unserer Unterkunft Touren nach Nicaragua angeboten werden. So ging es dann zusammen mit zwei weiteren Deutschen zur Grenze, wo wir erst mal offiziell aus Costa Rica ausreisen mussten, um dann in Nicaragua einzureisen.
Hier kann man lernen, wie man Bürokratie richtig zelebriert :-) Vor der Einreise mussten wir noch einen pseudo Gesundheitscheck durchführen aber offensichtlich hatte keiner Ebola und jeder hat ein Märkli bekommen, dass Märkli musste man dann 30 Meter weiter zusammen mit dem Pass und einem Einreisegesuch wieder abgeben. Dann hat der Spass begonnen - es wurden die Daten in den Computer eingegeben und danach nochmal händisch in eine Quittung übertragen. Dann gabs den Einreisestempel und ein Zetteli. Das vorher mühsam ausgefüllte Einreisegesuch landete ungesehen im Müll.
Dann wurde an drei weiteren Grenzstationen jeweils die Vorgängergrenzstelle nochmal kontrolliert, ob auch wirklich der Einreisestempel drin ist - nachdem ich es auch selbst schon am Anfang überprüft hab - kann ich jetzt vom 8 Augen Prinzip sprechen. Nur in Indien waren bisher mit 7 Stempeln fürs Flugticket die pseudo "Sicherheitsauflagen" noch höher. Naja jedenfalls waren wir so auch schon drin in Nicaragua- das war ja einfach ;-)

An der Grenze - da wurde ein Wespennest vor der Überwachungskamera aufgebaut :-)


Unser Guide hat uns dann erst mal zum Nicaragua See gefahren, dort gab es zwei Vulkane zu sehen. Interessant ist, dass es in diesem See auch Bull Sharks geben soll - also Bullenhaie. Aber angeblich ist bisher noch nie was passiert ... jaja
Jedenfalls ist der See auch Bestandteil für das kommende Megaprojekt, in dem die Chinesen bald eine Konkurrenz zum Panamakanal schaffen wollen. Ein Bestandteil es zukünftigen Kanals soll auf jeden Fall auch der See werden.

Dann ging es weiter nach Rivas, wo uns erst mal eine Ridscharadtour durch das Örtchen erwartete.

Auffällig war, dass es hier wesentlich mehr alte und schöne Gebäude als in Costa Rica gibt. Auch wenn es hier doch deutlich merklich ärmlicher zugeht als in Costa Rica.

Am Ende haben wir uns auch noch mit einem neuen Job in Nicaragua beschäftigt und gleich mal eine Probetour auf dem Ridscharad gemacht ;-)



Nächste Station war ein Blick über den Apoyo See Richtung Granada und Ausblick auf den Vulkan Mombacho. Hier haben wir den vom Preis/Leistung wohl schlechtesten Cafe der Reise bekommen aber immerhin die Aussicht war gut.

Dann ging es weiter auf den Markt von Masaya, was aber leider hauptsächlich für Touris gedacht war und zum Glück auch nicht lange dauerte.
Derweil konnten wir uns über unsere beiden deutschen Begleiter amüsieren, der eine lebt in Costa Rica und betreibt dort ein Hotel, der andere kommt aus Unterfranken und kann seiner Aussage nach small talk in 50 verschiedenen Sprachen. Das beste war sein Englisch. Unser armer Guide hat ihn leider nie verstanden. Gut er hat auch versucht ihm irgendwelche Witze auf Englisch zu erzählen und das mit quasi null Sprachkenntnis auf Seiten des Deutschen - da wird es dann schon schwer. Einer seiner sprachlichen Highlights war der deutsche Satz "du bist eine Tüte" den er mit "you are a bag" eiskalt übersetzte und sich dann wunderte warum der Guide nur Bahnhof verstanden hat... so ging das fast die ganze Zeit...






Nach einer Stärkung mit einem typischen Nicaraguischen Mittagessen ging es dann nach Granada und dort auf den See. Dort gibt es angeblich genau 365 Inseln, also quasi für jeden Tag im Jahr genau eine und einige der Inseln sind auch mit richtigen Luxusherbergen bewohnt. Wer interesse hat es gibt auch einige Inseln mit Haus für ca. 150000 Dollar zu kaufen. Auf einer Insel leben Affen, die wir dann füttern durften.
Danach ging es noch in einer typischen Pferdekutsche einmal durch die Stadt und dann war es schon wieder Zeit den Heimweg anzubrechen.
Auf dem Heimweg gabs dann fast noch Tränen, weil unser Sprachtalent gemerkt hat, dass er ja jetzt das Land wieder verlassen muss und er zu wenig Souvenirs gekauft hat. Erst hat sein Kumpel versucht zu beschwichtigen und nach meinem Kommentar  - wo jetzt das Problem ist, es kommt doch sowieso alles aus China was hier in den Souvenirshops verkauft wird und er kann es genauso gut in Costa Rica kaufen - hatten Steve und ich endlich die lang ersehnte Stille im Bus :-)

Der Grenzübertritt war ähnlich aufwändig wie zuvor nur in der rückwärtigen Reihenfolge.
Zurück im Hotel gab es noch ein köstliches Abendessen für uns und bei der Unterhaltung mit dem Schweizer Hotelbetreiber hat sich dann noch herausgestellt, dass er in Brüllisau geboren und in St. Gallen aufgewachsen ist. Durch das kleine Örtchen Brüllisau bin ich dieses Jahr schon ein paar mal auf dem Weg zum Säntis durchgewandert. So konnten wir witzigerweise noch einige Wanderrouten am Säntis durchsprechen ;-)

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